Universitätsarchiv
print

Links und Funktionen

Navigationspfad


Inhaltsbereich

BGLMU 2

Stefanie Harrecker: Degradierte Doktoren. Die Aberkennung der Doktorwürde an der Ludwig-Maximilians-Universität München während der Zeit des Nationalsozialismus.

München: Herbert Utz Verlag 2007, 410 S., Abb., Hardcover.

 

Inhalt:

Einleitung:

Der Doktorentzug - Ein Kapitel in der Geschichte der Münchener

Universität im Nationalsozialismus

I. Doktorwürde und Doktorentzug vor 1933

II. Der Doktorentzug ab 1933: Verordnungen und Akteure

1. Das Ende der akademischen Freiheit

2. Die Entscheidungsgremien der Universität

a. Die Rolle der Fakultäten
b. Der Ausschuss aus Rektor und Dekanen

III. Der Doktorentzug in der Praxis

1. Der Entzug als Folge des Staatsbürgerschaftsverlusts

a. Bürokratisches Prozedere
b. Die Betroffenen: Sozialprofil und Emigrationsschicksal

2. Die Gerichtsfälle

a. Falltypen und Handlungsspielraum des Ausschusses
b. Reaktionsmöglichkeiten der Betroffenen
c. Entscheidungen gegen den Titelentzug

IV. Der Umgang mit akademischen Ehrenwürden

1. Ehrendoktor und Ehrenbürger: Tradition und Bedeutung

2. Entzug und Verleihung im Nationalsozialismus

V. Behinderung von Promotionen und Verweigerung des Doktortitels

1. Antisemitische Verbote

2. Politische Einschränkungen

VI. Nachkriegszeit und Doktorentzug

1. Kontinuität oder Bruch?

2. Die Diskussion um die Zuständigkeit

3. Der Umgang mit Emigranten

a. Vereinzelte Rehabilitierungen
b. Vertuschen und Verdrängen
c. Eine paradoxe Doktorerneuerung: der Fall Lion Feuchtwanger

4. Die Revision von Gerichtsfällen

5. Die Aberkennung von Doktortiteln nach 1945

a. Der Umgang mit Dissertationen aus der NS-Zeit
b. Die Aberkennung des Titels aufgrund von NS-Verbrechen
c. Die weitere Entwicklung

Fazit

Dokumentationsteil

Abkürzungsverzeichnis

Quellenverzeichnis

Literaturverzeichnis

Personenregister

 

Zum Buch:

Insgesamt 183 Doktoren der Ludwig-Maximilians-Universität wurde in der Zeit des Nationalsozialismus der akademische Grad entzogen, weil sie unter dem Blickwinkel des Regimes eines »deutschen akademischen Titels nicht würdig« waren. Hochrangige Wissenschaftler, wie der Politologe Karl Löwenstein oder der Widerstandskämpfer Kurt Huber, zählten zu den Betroffenen, welchen ein Ausschuss aus Rektor und Dekanen das Recht einer Doktorwürde nachträglich aberkannte. Der Impuls hierzu stammte ebenfalls aus München: Schon 1933 regte der bayerische Studentenschaftsführer Karl Gengenbach bei den staatlichen Behörden an, den Doktorentzug als politisches Repressionsmittel zu nutzen.

War der Universität vor 1945 aufgrund der gesetzlichen Vorschriften nur ein geringer Entscheidungsspielraum zugemessen, so tat sie sich auch lange Zeit nach Kriegsende schwer im Umgang mit dem Unrecht der nationalsozialistischen Degradierungen.

Ein ausführlicher Dokumentationsteil, der die Erforschung des Doktorentzugs in München ergänzt, stellt erstmals jeden einzelnen Titelentzug zwischen 1933 und 1945 dar und gibt den betroffenen Akademikern ein Gesicht.

 


Servicebereich