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Kunstsammlung

„Man muß es persönlich erlebt haben, wie lieb Andreas Schmid ein jedes Figürchen war, auch nicht eines hätte er missen mögen. Jedes konnte ihn und seine Alumnen etwas lehren. War eines unschön und häßlich, so mußte es eben zur Demonstration dessen dienen, was nicht Kunst ist. Einem Zwecke diente es immer. So hat er denn die ganze Sammlung in 21 Folio-Bänden auf das genaueste inventarisiert. Jedes Objekt ist nach seiner Herkunft, der Zeit seines Entstehens, dem Gutachten von Fachmännern, dem Ankaufspreise usw. eingetragen. In der Regel ist sogar eine Zeichnung oder Photographie des Gegenstandes beigeklebt. Ja selbst die Korrespondenz, die um einen besonders heiß erstrittenen Besitz sich entsponnen, figuriert als Beilage. ,Eine Unsumme von Zeit und mühseliger Arbeit umschließen diese Bände’, schreibt A. Fäh. ,Eine spätere Zeit wird sich ehrfurchtsvoll dieser Leistung nähern. Sie darf nicht bloß für den Privatsammler, sondern auch für öffentliche Institute als vorbildlich dargestellt werden. Der künftige Forscher wird dankbar den Bienenfleiß der Hand segnen, die ihm in dieser Vollständigkeit das Material sammelte.’“

Bei der (äußerst knappen) Neuinventarisierung der Kunstsammlung bis 1986 stellte sich heraus, daß dabei nicht oder kaum mehr auf das von Direktor Schmid angelegte Inventar zurückgegriffen werden konnte. Das Schmid’sche Inventar war jahrzehntelang unsachgemäß gelagert, 1969/70 entdeckte man es unvollständig und seinem ursprünglichen Zusammenhang entrissen in einem Putzraum wieder. Bei der anschließenden Umbettung wurden die Soennecken-Ordner aufgelöst und deren Inhalt in eine Hängeregistratur überführt, was sich für die Aufbewahrung der zahlreich eingeklebten Photographien als außerordentlich günstig herausstellte. Neben der Unvollständigkeit des Schmid’schen Inventars erschwert ein weiterer Umstand dessen Benutzung. Die 82 Bände sind nicht nach dem Nummern-, sondern nach dem Ortsprinzip aufgestellt (Kapellengang, Museumsgang, Stiegenhaus...), d. h. ein Museumsstück kann nur gefunden werden, wenn bekannt ist, wo im Hause es sich zu Zeiten Direktor Schmids befand. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der äußerst spärlichen Verweise des aktuellen Inventars auf seinen Vorgänger empfiehlt sich die Erfassung des Schmid’schen Inventars in einer Datenbank. Ob die Betreuung der Kunstsammlung selbst mit ihren 617 Objekten von der Romanik bis zum Historismus in den Zuständigkeitsbereich des Archivs fällt, bedarf noch der Klärung, liegt aber nahe aufgrund der Aufstellung der Inventare dort.

 


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