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Digitalisation und Onlinestellung der Rektorats- und Universitätsreden der Ludwig-Maximilians-Universität Landshut-München 1800–1968

Ein Gemeinschaftsprojekt des Universitätsarchivs, der Universitätsbibliothek, des Herzoglichen Georgianums und der Bayerischen Staatsbibliothek

2012–2015

Bei der Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ist ein Projekt angesiedelt zur bibliographischen Erfassung und Onlinebereitstellung der Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum. Für die Schweiz konnte dieses Projekt bereits abgeschlossen werden, wohingegen für Deutschland weitestgehend nur die bibliographische Erfassung vorliegt. Die Rektoratsreden sind ein erstklassiges Abbild mit Blick nach innen des universitären Lebens, mit Blick nach außen des universitären Selbstverständnisses. Alle, die Zeit zwischen der Napoleonischen Ära und den Umbrüchen von 1968 prägenden Phänomene finden darin einen Niederschlag als programmatische Antworten der Universität auf die Zeitläufte.

Unter der Federführung des Universitätsarchivs gelang es zusammen mit der Universitätsbibliothek, dem Herzoglichen Georgianum und der Bayerischen Staatsbibliothek, die Münchener Rektoratsreden zu digitalisieren und online bereitzustellen, und zwar im Rahmen eines eigenen Portals auf der Homepage des Universitätsarchivs. Die Universität München ist somit nach der Technischen Universität Darmstadt die erste Hochschule in Deutschland, die ihre Rektoratsreden auf diese Weise präsentiert. Um nicht ungebührlich zu verkürzen, wurde der Fokus erweitert von Rektorats- auf Universitätsreden im Allgemeinen; außerdem gelang es, die Landshuter Epoche der Ludwig-Maximilians-Universität (1800–1826) miteinzubeziehen. Zwischen 1800 und 1968 wurden in Landshut und München beispielsweise aus Anlass des Rektoratsantrittes, des Stiftungsfestes, der Reichsgründungsfeier und des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus knapp 500 solcher Reden gehalten. Im genannten Rahmen wurde zusätzlich zwischen 1829/30 und 1866/67 sowie zwischen 1948/49 und 1955/56 Bericht über das abgelaufene Studienjahr erstattet, wodurch die in diesen Zeiträumen nicht erschienenen Chroniken Ersatz finden.

Das Universitätsarchiv beschloss, nicht bei der festlichen Onlinepräsentation der Rektorats- und Universitätsreden stehen zu bleiben, sondern tiefer zu loten, also eine erste wissenschaftliche Erschließung des Quellenkorpus zu bieten. Hierfür bietet sich eine Studiotagung an, die sich in einer ersten Sektion mit der Thematik im Allgemeinen befasst: Es spricht nicht nur ein namhafter Experte; im Rahmen eines Workshops kommen auch zwei Doktoraden zu Wort. Die zweite Sektion stellt den Kern der Veranstaltung dar: Nach Maßgabe der Epochengrenzen 1826-1848-1871-1918-1933-1945-1968 werden die Münchener Rektorats- und Universitätsreden von sechs ausgewiesenen Referenten in den jeweiligen zeitlichen Kontext eingebettet. Somit wird Grundlagenforschung für Bildungs-, Wissenschafts- und Universitätsgeschichte geboten, die auch Interpretationshilfen für das Wesen der Universität der Gegenwart liefert.


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