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Auftragskomposition

Johannes X. Schachtner (*1985): Capriccietti (2011)

  • Fanfare I
  • unter der Orgel – quasi corale
  • Lichthof 1802-1943 – Canto
  • Pegasus – Scherzo con spirito
  • Fanfare II

Auftragswerk der Ludwig-Maximilians-Universität München anlässlich des Doppeljubiläums des Universitätshauptgebäudes 2011 (gefördert von der Stiftung Bayerischer Musikfonds)
© Edition Sikorski

Der Komponist Johannes X. Schachtner über sein Werk:

Meine Capriccietti sind kapriziöse, also launische, scherzhafte, eigenwillige, geistreiche oder auch die akademischen Regeln durchbrechende Grüße an das Hauptgebäude der LMU und alle Mitglieder der Universität, die selbiges mit Leben erfüllen.

Der erste der fünf kurzen Sätze ist dabei pars pro toto ein musikalischer Gruß an Richard Strauß, der noch im Gärtner-Bau ab 1882 Philosophie und Kunstgeschichte studierte und dessen Fanfaren zum Universitätsjubiläum 1926 ebenfalls erklangen. Ebenso wie Gärtner sich vom italienischen Palazzo-Stil inspirieren ließ, soll auch die Fanfare I inspiriert sein von der Aura des Universitätsvorplatzes.

Der zweite und vierte Teil nimmt jeweils Bezug auf ein bauliches Detail. So ist dies die Orgel oder vielmehr der Platz unter der Orgel, die Speerträgerhalle, die in der Historie einst dem Andenken der gefallenen Studenten gewidmet war, sowie der Pegasus-Brunnen von Wilhelm Köppen im Eingangsbereich des Erweiterungsbaus von German Bestelmeyer: die Pegasus-Quelle als mythologischer Ort der Inspiration.

In der Mitte der Komposition steht eine kurze liedhafte Episode, die mit einem Zitat des Liedes „Die Gedanken sind frei“ an die Ereignisse des 18. Februar 1943 erinnert, mit denen Bestelmeyers zentraler Lichthof für alle Zeit verbunden sein wird.

Die Fanfare II ist eine Variation des Eingangssatzes und erweist sich als Referenz an die architektonische Struktur – Bestelmeyer spiegelte und variierte ja quasi den Gärtnerbau an der Amalienstraße.

Johannes X. Schachtner (*1985) studierte an der Hochschule für Musik und Theater in München, wo er heute als Komponist und Dirigent lebt. Sein kompositorisches Schaffen umfasst Werke für Soloinstrumente, Kammer-, Vokal- und Orchestermusik sowie Werke für das Musiktheater, die u.a. von der Bayerischen Staatsoper (Opernfestspiele 2007) und den Bamberger Symphonikern in Auftrag gegeben wurden. International renommierte Solisten wie Silke Avenhaus, Julia Fischer, Sebastian Klinger und Peter Schöne oder der Dirigent Michael Sanderling führten seine Werke auf. Als Dirigent arbeitete Schachtner u.a. mit den Bad Reichenhaller Philharmonikern, dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt und den Münchner Symphonikern. 2007 gab er sein Operndebüt mit Rossinis „Il turco in Italia“, es folgten weitere Opernproduktionen, darunter zahlreiche Uraufführungen. Neben seiner Tätigkeit als Komponist und Dirigent ist er auch als Dozent und künstlerischer Leiter tätig.

Für sein Schaffen wurde Johannes X. Schachtner mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. So erhielt er 2009 ein Stipendium des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg und im Jahr darauf war er Stipendiat an der Cité des Arts in Paris. Ebenfalls 2010 war er für den GEMA-Musikautorenpreis als Nachwuchskünstler nominiert. 2011 ist er Gast des Visby International Centre for Composers in Schweden und Artist in Residence der Philharmonie Bad Reichenhall.

Im Rahmen des Festaktes am 10. Oktober 2011 wird das Auftragswerk unter der musikalischen Leitung des Komponisten uraufgeführt.

Es spielt ein Posaunenquartett mit Mitgliedern der Münchner Philharmoniker

  • David Rejano Cantero, Posaune I
  • Matthias Fischer, Posaune II
  • Franziska Schachtner, Posaune III
  • Benjamin Appel, Bassposaune

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