LMUniversum Band 12
Akademischer Festakt zum 85. Geburtstag von Wilhelm Korff
Herausgegeben von Markus Vogt
Haar/ München: Verlag Lutz Garnies 2012
ISBN: 978-3-926163-76-9
94 Seiten, zahlreiche Abbildungen
Inhalt:
Einführung
Prof. Dr. Markus Vogt
Vorwort
Kardinal Dr. Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising
Grußwort
Prof. Dr. Knut Backhaus, Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät
Laudatio
Zur ethischen Neuvermessung der menschlichen Handlungswelt im Werk von Wilhelm Korff
Prof. Dr. Markus Vogt
Festansprache
Ethischer Anspruch und politischer Kompromiss
Bundesministerin Prof. Dr. Annette Schavan
Schlussgedanken des Jubilars
Anhang
“work in progress”
Prof. Dr. Wilhelm Korff
A. Christliche Sozialethik. Ein Aufriss ihrer Grundlegung
B. Forschungsprojekt: Gliederungssysteme angewandter Ethik
Anmerkungen
Bildnachweis
Zum Buch:
Am 29.11.2011 feierte Professor Dr. Wilhelm Korff, emeritierter Ordinarius für Christliche Sozialethik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der LMU München, seinen 85. Geburtstag. Die Fakultät ehrte diesen Anlass mit einem akademischen Festakt. Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan hielt die Festansprache zum Thema „Ethischer Anspruch und politischer Kompromiss“. Die Laudatio von Prof. Dr. Markus Vogt skizzierte die Bedeutung des Denkens von Wilhelm Korff für die Formation des Faches Sozialethik und vermittelte einen Eindruck von den Forschungen des Jubilars zur „ethischen Neuvermessung der menschlichen Handlungswelt“. Der vorliegende Band bietet Einblicke in das Werk von Wilhelm Korff und Ausblicke auf die Architektur der noch jungen sozialethischen Disziplin. Über Vorträge und Grußworte hinaus enthält er zwei eigene Beiträge des Jubilars, in denen dieser seine aktuellen Überlegungen zu den Gliederungssystemen theologischer Ethik präsentiert.
Einführung
Prof. Dr. Markus Vogt
Die Christliche Sozialethik ist das jüngste der theologischen Fächer. Bis heute ist die Formation ihres Selbstverständnisses im Fluss. Wilhelm Korff, der die Fachbezeichnung bei seinem Ruf an die LMU München 1979 geprägt hat, ringt bis heute um die Systematik der spezifisch sozialethischen Fragestellungen und Argumentationsmuster. Es geht ihm nicht nur um den roten Faden seines eigenen Schaffens, sondern auch um die Architektur der noch jungen sozialethischen Disziplin.
Vor diesem Hintergrund war die Akademische Feier, mit der die Katholisch-Theologische Fakultät Wilhelm Korff ehrte, zugleich einem Rückblick auf das Werk und einem Einblick in aktuelle Überlegungen des Jubilars gewidmet. Es ging und geht Korff um eine „ethische Neuvermessung der menschlichen Handlungswelt“. Der Entwurf eines Forschungsprogramms zur Geschichte der theologischen Ethik, in der zentrale Fragestellungen anhand ihrer Gliederungssysteme rekonstruiert werden, ist in diesem Band erstmals als „work in progress“ dokumentiert. Von daher ergibt sich eine neue Zusammenschau des Werkes von Wilhelm Korff sowie ein Blick auf offene Fragen für künftige Studien.
Dass diese Debatten kein bloßes Glasperlenspiel sind, wird beispielhaft deutlich in der Festansprache von Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Sie zeigt auf, wie hilfreich das Korff’sche Modell der Güterabwägung als Handwerkszeug konkreter Ethik in den Entscheidungsnöten der Politik ist. Nur wer zwischen faulen und sachgerechten Kompromissen zu unterscheiden weiß, kann die falsche gesinnungsethische Dichotomie überwinden, „entweder fromm oder politisch zu sein“.
Die Dokumentation des Festaktes passt in hervorragender Weise in die Reihe LMUniversum, die sich in ihrem vierten, von Konrad Hilpert verfassten Band bereits mit der Herausbildung der Christlichen Sozialethik als eigener Disziplin an der LMU München auseinandergesetzt hat. Dies wird nun weitergeführt mit Worten über und von Wilhelm Korff, dessen Lebensthema die eben damit verbundenen konzeptionellen Herausforderungen sind.
Ich danke allen Beteiligten für die Beiträge und nicht zuletzt dem Archiv der LMU, insbesondere Herrn Prof. Dr. Hans-Michael Körner und Herrn Dr. Wolfgang Smolka als Reihenherausgebern sowie Frau Dr. Regina Baar-Cantoni für die Redaktion.
München, im Juli 2012