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LMUniversum Band 1

Hans Leipelt und Marie-Luise Jahn. Studentischer Widerstand in der Zeit des Nationalsozialismus am Chemischen Staatslaboratorium der Universität München.

Hgg. von Hans-Ulrich Wagner für die Fakultät für Chemie und Pharmazie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Haar: Verlag Lutz Garnies 2003, 56 S., farb. Abb., brosch.,

Der Chemiestudent Christian Keck berichtet anlässlich der Enthüllung der Hans-Leipelt-Gedenktafel am 18. Juli 2000:

„Den Anfang nahm alles im Jahre 1998 vor unserem Umzug in den Neubau der Fakultät, als Herr Professor Weigand, Anorganische Chemie, mit folgender Idee auf uns zukam: ,Da gab es doch einmal einen Chemiker im Widerstand. Könnte man da nicht ein Denkmal oder eine Gedenktafel in den neuen Gebäuden aufstellen?' Ich muss gestehen: damals konnte keiner von uns in der Fachschaft mit dem Namen Hans Leipelt etwas anfangen. Also machten wir uns schlau und informierten uns über die Geschichte Hans Leipelts."

Auf Vorschlag der Studenten benannte der Fachbereichsrat der Fakultät für Chemie und Pharmazie den größten Seminarraum im neuen Campus nach Hans Leipelt. Die Gedenktafel im Hans-Leipelt-Seminarraum erinnert an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus am Chemischen Staatslaboratorium.

Hans Leipelt hatte als sogenannter "Halbjude" in dem vom Nobelpreisträger Heinrich Wieland geleiteten Chemischen Institut die Möglichkeit hatte, sein Studium fortzusetzen. Zusammen mit Marie-Luise Jahn hatte er das 6. Flugblatt der "Weißen Rose" abgetippt, mit der Überschrift "... und ihr Geist lebt trotzdem weiter!" versehen und die Flugblätter verteilt.

Hans Leipelt und Marie-Luise Jahn wurden im Oktober 1943 von der Gestapo verhaftet, vor dem Volksgerichtshof angeklagt und verurteilt. Die Todesstrafe für Hans Leipelt wurde am 29. Januar 1945 in Stadelheim vollstreckt. Marie-Luise Jahn erhielt eine Zuchthausstrafe von 12 Jahren und wurde Ende April 1945 von amerikanischen Truppen aus dem Zuchthaus Aichach befreit.


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