Universitätsarchiv
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November 2015

Tutorenberichte aus Münchner Studentenwohnheimen; UAM, Allgemeine Sammlungen, Slg-XXX

Es ist November und viele Studierende tummeln sich wieder an Münchens Universitäten und Hochschulen. Wohl dem, der nun eine „Bude“ gefunden hat, vielleicht sogar einen günstigen Platz in einem der Studentenwohnheime der Stadt ergattern konnte! Mit diesem Faszikel aus den Allgemeinen Sammlungen des Universitätsarchivs verweisen wir auf eine interessante Überlieferung aus den Münchner Studentenwohnheimen: Es sind die Berichte der Wohnheimtutoren über das gesellschaftliche „Heimleben“ und die damit zusammenhängenden Aktivitäten und Angebote, sowohl kultureller, politischer wie geselliger Art.

Vor allem noch vor der letzten Jahrhundertwende gab es umfangreiche kulturelle und gesellige Angebote für die Heimbewohner. In der Regel organisiert durch diese selbst, finanziell unterstützt durch Mittel des Freistaates und der Träger, kümmerten sich sog. Tutoren aus dem Kreis der Studierenden darum. Solche Tutorenberichte wurden regelmäßig vom Hochschulkuratorium für die Studentenwohnheime eingefordert, nicht zuletzt auch, um die Situation in den Heimen auf diese Weise evaluieren zu können, v.a. wohl aber auch, um auf eine sinnvolle Verwendung der Gelder für die Tutorenprogramme einwirken zu können.

Zu den regelmäßigen Hinweisen an die Mitglieder des Hochschulkuratoriums gehörte übrigens auch, man möge doch bei allem Urteil über Qualität und Umfang der Tutorenarbeit bedenken, daß es sich bei diesen selbst ja auch „nur“ um Studierende handeln würde, welche sich diesem Ehrenamt nur nebenbei widmen könnten. Allerdings darf nicht verschwiegen werden, daß es für diese Arbeit eine – wenn auch bescheidene – Remuneration gab. Bescheiden jedenfalls nach der Meinung eines Tutoren, welcher 1991 einen Bericht abgeliefert hatte und sich nachfolgende Schlußbemerkung nicht verkneifen konnte:

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Im Universitätsarchiv ist uns für die Zeit etwa vom Ende der 1960er-Jahre bis in die 1990er-Jahre hinein eine Sammlung solcher Tutorenberichte aus Studentenwohnheimen verschiedenster Trägerschaften überliefert. Die Berichte sind ausgesprochen unterschiedlich, sowohl was Umfang und Stil, aber auch die Detailfreudigkeit betreffend der Inhalte angeht.

Oft finden sich in ihnen sehr persönliche Meinungen der Tutoren wieder, ebenso oft geben diese ein gesammeltes Stimmungsbild der gesamten Heimbewohnerschaft wieder oder charakterisieren die Haltung der Studierenden zu bestimmten gesellschafts- und bildungspolitischen Fragen und Ereignissen. Ergänzt durch so manche „Heimzeitung“, von denen das UAM übrigens in seiner Sammlung XXXIII viele aufbewahrt, tragen diese Quellen zu einem farbigen Bild vom Geist bei, der durch so manches Studentenwohnheim der 1960er oder 1980er Jahre geweht hat. Und nicht zuletzt: So mancher dieser Berichte ist mit einem Namen unterzeichnet, der uns heute aus Politik, Gesellschaft oder Wissenschaft geläufig ist.

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