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Georg Ratzinger (1844–1899)

Von Georg Ratzinger existieren keine qualitativ hochwertigen Photographien, auch kein Gemälde, sondern nur diverse Abbildungen in Zeitungen und anderen Druckschriften. Eine im Archiv des Georgianums verwahrte Photographie aus seinen jüngeren Jahren verbrannte im Zweiten Weltkrieg.

Original in: Münchner Tagblatt, 5./6. Dezember 1899

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Immatrikulationseintrag, 1864

Georg Ratzinger, Kandidat der Theologie aus Rickering (bei Deggendorf), immatrikulierte sich eigenhändig am 12. November 1864 an der Ludwig-Maximilians-Universität (Nr. 336). Am selben Tag schrieb sich sein späterer Konkurrent bei der Vergabe kirchlicher Hofstellen Clemens Schmitz aus Regensburg ein (Nr. 342).

Archiv der Ludwig-Maximilians-Universität, D-V-16

D_V_16_0001  D_V_16_0002

Sittenzeugnis der Universität München, 1866

Sowohl im Historischen Seminar Wilhelm von Giesebrechts als auch im Kirchengeschichtlichen Seminar Ignaz von Döllingers erwies sich Georg Ratzinger als „erprobter, fleißiger und talentvoller Candidat“, was ihn für ein Promotionsstipendium qualifizierte. Das hierfür nötige Sittenzeugnis, ausgestellt am 27. Juli 1866, war eine bloße Formalität.

Archiv der Ludwig-Maximilians-Universität, K-I-51

K_I_51_Sittenzeugnis

Bezirksgerichtsärztliches Zeugnis, 1864

Aus Anlaß seines Eintrittes in das Georgianum mußte sich Georg Ratzinger am 8. Juni 1864 einer bezirksgerichtsärztlichen Untersuchung stellen, die zu dem Ergebnis kam, daß er „vollkommen gesund“ und „zur Aufnahme in ein Seminar geeignet“ wäre. Tatsächlich war Ratzingers Gesundheitszustand bereits damals nicht stabil.

Archiv des Herzoglichen Georgianums, II 212/3

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Erlaubnis zur Lektüre verbotener Bücher, 1865

Vermittelt von der Direktion des Georgianums und dem Ordinariat des Erzbistums erhielt Georg Ratzinger – im Dokument fälschlicherweise „Joseph“ genannt – im Mai 1865 von der römischen Index-Kongregation die Erlaubnis zur Lektüre verbotener Bücher.

Über 100 Jahre später sollte sein Großneffe Joseph Ratzinger selbst Präfekt der für Buchzensur mitzuständigen Glaubenskongregation sein.

Archiv des Herzoglichen Georgianums, II 270

AHG_II_270

Valentin Thalhofer (1825–1891)

Von 1863 bis 1876 wirkte Valentin Thalhofer als Direktor des Georgianums und Professor für Pastoraltheologie, Homiletik, Liturgik und Katechetik. Er gilt heute als einer der bedeutendsten Liturgie-wissenschaftler des 19. Jahrhunderts. Georg Ratzinger genoß bei ihm eine hervorragende seminaristische Erziehung.

Andreas Schmid, Dr. Valentin Thalhofer, Dompropst in Eichstätt. Lebensscizze, Kempten 1892 (Bibliothek des Herzoglichen Georgianums, Schmid II 8º 426)

Schmid_II_8_426

Gutachten von Direktor Thalhofer, 1866

Georg Ratzinger war zwar Alumne im Georgianum, mußte jedoch, um Priester seines Heimatbistums Passau werden zu können, den Pastoralkurs im dortigen Klerikalseminar besuchen. Zwecks Aufnahme in Passau erstattete Valentin Thalhofer am 21. Juli 1866 ein ausführliches Gutachten, das gleichzeitig eine eindrucksvolle Charakterstudie darstellt.

Archiv des Herzoglichen Georgianums, II 258/2

Mappe_Georg_2_Gutachten_0001  Mappe_Georg_2_Gutachten_0002

Glückwunschtelegramm, 1873

Valentin Thalhofer feierte 1873 sein 25jähriges Priesterjubiläum (und sein 10jähriges Direktorat über das Georgianum). Aus diesem Anlaß schickte Georg Ratzinger am 10. Juli das hier gezeigte Telegramm: „In Wien unlieb zurückgehalten beeile ich mich soeben hier [Salzburg] angelangt beste Jubiläumsglückwünsche darzubringen. Ratzinger.“

Archiv des Herzoglichen Georgianums, II 199/4

Mappe_Georg_2_II_199_4_Telegramm

Doktorarbeit Georg Ratzingers, 1868

Valentin Thalhofer besaß eine bedeutende Bibliothek mit mehr als 1700 Bänden, die sich noch heute im Georgianum befindet. Aus ihr stammt auch das von Georg Ratzinger dem Seminardirektor überreichte Exemplar seiner Doktordissertation. Die zahlreich eingelegten Heiligenbilder lassen auf eine intensive Lektüre durch Thalhofer schließen.

Georg Ratzinger, Geschichte der Kirchlichen Armenpflege, Freiburg i. B. 1868 (Bibliothek des Herzoglichen Georgianums, Thalhofer 8º 1027)

Doktorarbeit_RatzingerGeorg

Promotionsgutachten von Prof. Döllinger, 1867

Auf Vorschlag Ignaz von Döllingers hatte die Theologische Fakultät 1866 als Thema der Preisaufgabe, deren Gewinner kostenlos promovieren durfte, benannt: „Geschichte der kirchlichen Wohlthätigkeit“. Georg Ratzinger beteiligte sich als einziger und ging auch als Sieger hervor. Döllingers Gutachten vom 27. Mai 1867 lautete, von einigen kleineren Ausstellungen abgesehen, äußerst positiv.

Archiv der Ludwig-Maximilians-Universität, K-I-52

K_I_52_91r.  K_I_52_91v.

Ignaz von Döllinger (1799–1890)

Von 1826 bis zu seiner Exkommunikation 1871 wirkte Ignaz von Döllinger als Professor für Kirchengeschichte an der Universität München. Georg Ratzinger war während seines Studiums Amanuensis (Hilfsarbeiter) bei Döllinger und wurde von diesem auch sonst nachhaltig gefördert. Ignaz von Döllinger zählt heute zu den bedeutendsten Kirchenhistorikern des 19. Jahrhunderts.

Original in: Archiv der Ludwig-Maximilians-Universität, K-VI-I, Bd. 1

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Zeremoniale für Promotionen, um 1860

In einem feierlichen Akt wurde Georg Ratzinger am 8. August 1868 zum Doktor der Theologie promoviert. Der Ablauf dieser Festlichkeit war durch ein eigenes Zeremoniale genau geregelt. Aufgrund eines überlieferungsgeschichtlichen Zufalls hat sich das bei der Promotion Ratzingers gebrauchte und für diesen Anlaß überarbeitete Buch erhalten.

Archiv der Ludwig-Maximilians-Universität, K-I-127

K_I_127

Album über Promotionen, 1852–1900

Georg Ratzinger legte am 13. Juli 1868 sein Examen rigorosum mit 2. („insignis“) und 3. („sufficienter“) Note ab und wurde daraufhin mit Note III („per vota majora“) zur Promotion zugelassen. Es prüften Thalhofer (Pastoral), Döllinger (Kirchengeschichte), Schmid (Dogmatik), Altes Testament (Haneberg), Silbernagl (Kirchenrecht), Reischl (Moral) und Neues Testament (Reithmayr).

Dekanat der Katholisch-Theologischen Fakultät

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